Meuterei auf der Maighelshütte
Andermatt macht den Eindruck eines verlassenen Nestes, als wir bei Nebel Richtung Gemsstockbahn am Chedi vorbeilaufen. In der Bahn ein paar Freerider und andere Verwegene, die sch bei diesen Verhältnissen auf die Ski wagen. Aber siehe da. Schon im Kessel unter der Gafallenlücke zeigt sich zum ersten Mal die Sonne. Und vor uns glitzern 10cm frischer Pulver.
Wir bewegen uns an diesem Samstag immer mal wieder innerhalb der Wolken. Suchen unseren Weg mithilfe des Autopiloten. Wenn es zählte, liess uns die Sonne aber nicht im Stich. Bei der Mittagspause auf dem Rotstock, bei der Abfahrt über den Ober Satzgletscher und auch wieder vom Maighelspass ins Tal hinunter Richtung Maighelshütte. Kurze Glücksmomente in ursprünglicher Landschaft und über unverspurte Hänge.
Die grosse Distanz geht uns in die Beine. Nur Matthias geht im leichten Schritt voraus trotz seiner 2,5-kg-Skiern. Schon den ganzen Tag schwärmt er von der möglichen Traumabfahrt vom Piz Ravetsch. Wir sind erst um fünf Uhr auf dem Maighelspass. So muss auch er einsehen, dass wir diese Pulverhänge rechts liegen lassen müssen. Nach einer letzten, stimmungsvollen Wanderung durchs Val Maighels lassen wir uns müde und zufrieden die Pizzocheri in der Maighelshütte schmecken.
Die Prognosen für Sonntag sind nicht gut. Temperatursturz, Bise, etwas Neuschnee und viel Staubewölkung. Wie sind wir überrascht, als uns die Sonne beim Frühstück die Berggipfel präsentiert. Bei der Tourenplanung möchte uns Matthias wieder (unter anderem) den fantastischen Piz Ravetsch schmackhaft machen. Aber wir leisten Widerstand. Der Rossbodenstock soll es denn sein. Leider hat sich die Sonne schon beim Einstieg bei der Plauna da Vadials verzogen. Wir werden sie erst im Zug wieder sehen.
Es wird trotzdem ein schöner Anstieg. Mit Bise 10 Grad kälter als am Vortag, leichter Schneefall und kaum Sicht. Die Natur zeigt sich von der rauen Seite. Über den gefrorenen Lai da Tuma steigen wir bis kurz unter die Älplilücke bevor wir umdrehen müssen. Dank dem Neuschnee mach die Abfahrt fast schon Spass.
Herzlichen Dank an Matthias für die Umsichtige Leitung, die spannenden Einblicke und den Einbezug in seine 3X3-Tourenplanung.