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Schneeschuhtour Albristhubel (L)

Tourenleitung: Karin Stadelmann

Teilnehmer: Simon mit Nanoq, Verena, Karin H., Martina, Felizitas

Bericht: Felizitas

Langnau ab 6.09 Uhr. Warum es sich lohnt, so früh aufzustehen, liest sich am Ende.

Nach Zu- und Umsteigen in Zäziwil, Konolfingen, Steffisburg und Thun ist die Gruppe komplett, mit dabei ist auch Nanoq, der Geländesuch- und Lawinenhund. Am Bahnhof Matten i S. steht das von Karin - äusserst wohlweislich - bestellte Taxi bereit und verkürzt uns den Aufstieg um 400 Hm, exakt um die erste Stunde, die wir im kühlen Nebel, den steilen, aperen Waldweg hochgestiegen wären, die Schneeschuhe am Rucksack.

Gut gelaunt befestigen wir die Schneeschuhe nun genau dort, wo wir das Bergsträsschen verlassen können und im perfekten Timing der Nebel sich lichtet. Mit jedem Höhenmeter wird der Himmel blauer, der Blick aufs Nebelmeer im Tal unter uns und die Fernsicht imposanter. In Begleitung von Nanoq, der sich meist direkt hinter Karin einreiht, dann aber gleich wieder losspringt, um einer vielsagenden Spur nachzuschnüffeln, ist der Aufstieg kurzweilig.

A propos Spuren: Nebst eindeutigen Spuren von Maus, Wiesel und Schneehuhn wird eifrig gerätselt, ob jene andere Spur dem Fuchs, Luchs oder nun doch dem Hase zuzuordnen sei - einzig Bär schliessen alle aus. Auch Tierspuren-Apps bringen während der Znünipause keine Klarheit. Eindrücklich und klar ist jedoch der Blick in die Walliser-, Waadtländer-, Freiburger- und Berner Voralpen sowie übers Nebelmeer.

In regelmässigem, für alle idealem Tempo geht es Schritt für Schritt weiter bergauf, dem Albristhubel entgegen. Ein kurzer Schreckmoment entsteht, insbesondere für Verena, als Nanoq unmittelbar neben ihr zwischen zwei grossen Steinblöcken in ein Schneeloch einbricht und sich als Rettungshund nur ganz knapp selber aus seiner misslichen Lage retten kann. Simon ist sogleich auch zur Stelle. «Achtung dann hier beim Abstieg zwischen den Steinen», lautet Karins Kommentar.

Natur pur - weit und breit sind wir als einzige Gruppe am Albristhubel unterwegs. Kurz vor 11 Uhr stehen wir auf dem Gipfel bzw. direkt am Zaun des schmalen Grates mit Tiefblick ins Färmeltal, wobei auch dieses vorerst noch unter der Nebeldecke liegen bleibt. Souverän zählt uns Simon die Namen aller sichtbaren Berggipfel auf. Darauf folgt an sicherer, von Karin sorgfältig ausgewählter Stelle, das obligate Gipfelfoto. Dies gelingt Martina, der jüngsten Teilnehmerin, im zweiten oder dritten Anlauf dank modernster Auslösetechnik via Uhr am Handgelenk.

Kurz darauf - alle sind ihr Picknick am Geniessen - folgt der zweite Schreckmoment des Tages: Eine schlanke Thermosflasche kippt und gleitet kopfvoran in immer rascherem Tempo talwärts. Nach geschätzten 150 Hm Talfahrt - bisweilen hinter den Hügeln nicht verfolgbar - kommt das grosse Aufatmen, als sie tatsächlich liegen bleibt. Karins Kommentar: «Das Problem meiner Gäste ist mein Problem» bedeutet in diesem Fall, sich die Stelle exakt merken, die sichere Abstiegsspur an einem geeigneten Ort verlassen, die von dort aus nicht sichtbare Flasche anpeilen und finden. Somit wird auch der Abstieg kurzweilig und spannend mit der Frage, ob Nanoq ihr bei der Suche helfen kann. Dem ist nicht so, er setzt sich hin und beobachtet die Gegend. Erst als sich auch Simon am Rettungseinsatz beteiligt, gelingt es ihnen als gut eingespieltes Team, die hinter einem Hügelzug liegende Abfahrtsspur zu finden, an deren Ende die Trinkflasche tatsächlich auch liegt. Wartend beobachten wir derweil in aller Ruhe zwei Schneehühner und geniessen die willkommene Pause.

Der weitere Abstieg verlangt nochmals volle Konzentration, gilt es noch mehrere Stachel- drähte und schneelose Stellen zu übersteigen. Zurück auf der Bergstrasse schlägt Karin vor, die Schneeschuhe auszuziehen, aufzubinden und die letzten 400 Hm der Strasse und zur Abkürzung dem Wanderweg zu folgen, der durch den Steilwald direkt hinunter bis zum Bahnhof Matten führt. Den verdienten Kaffee gibt es erst im Zug. Fast unbemerkt hat sich der Himmel während der letzten Stunde mit dunkeln Wolken überzogen und kurz vor Wimmis ziehen Regentropfen ihre Spuren quer über die Fensterscheiben.

Herzlichen Dank, Karin, für deine umsichtige, in jeder Hinsicht perfekte (Zeit-)Planung und Durchführung der Tour, in Begleitung von Nanoq und Simon.